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Sportler mi t Herzfrequenz-Sensor

Herzfrequenz-Sensor mit Bewegungsfreiheit – Polar Verity Sense

Unsere Herzfrequenz spielt sowohl beim Sport als auch im Alltag eine immens wichtige Rolle. Die Herzfrequenz regelmäßig im Auge zu behalten, tut nicht nur deiner Gesundheit einen riesengroßen Gefallen, sondern bringt auch dein Training auf das nächste Level.
Sportuhren, Fitness Tracker und Smartwatches oder ein Herzfrequenz-Sensor, inzwischen können fast alle deinen Puls direkt am Handgelenk oder an anderen Stellen des Körpers messen. Dafür wird LED-Licht eingesetzt, welches deine Blutgefäße durchleuchtet. Das reflektierende Licht ermittelt die Veränderungen deines Blutvolumens und daraus deinen Puls.

Herzfrequenz-Sensor vs. Sportuhr

Die optische Pulsmessung am Handgelenk ist sehr bequem und einfach. Bei Sportarten, bei denen dein Handgelenk starken Rucklern ausgesetzt ist oder bei denen dein Puls immer wieder hoch und runter schießt, stößt sie jedoch manchmal an ihre Grenzen. Dazu zählen z.B das Krafttraining oder HIIT Workouts. Wem es hierbei um eine nahezu 100%ige Genauigkeit geht, sollte Alternativen testen.

Der Brustgurt ist eine der Alternativen. Er gilt weiterhin als das Non-Plus-Ultra der exakten Pulsmessung. Er misst, anders als Sportuhren und Fitnesstracker, die elektrische Aktivität des Herzens und diese Art der Messung zeichnet sich durch eine hohe Genauigkeit aus. Manche Sportler:innen empfinden einen Brustgurt als etwas unkomfortabel. Sie fühlen sich bei einigen Sportarten in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Der Polar Herzfrequenz-Sensor Verity Sense

Und genau hier kommt der Polar Verity Sense ins Spiel. Das ist ein optischer Pulssensor, der jedoch nicht am Handgelenk, sondern am Ober- oder Unterarm zum Einsatz kommt. Bzw. eigentlich fast überall am Körper verwendet werden kann. Das Versprechen hinter diesem Herzfrequenz-Sensor: Größtmögliche Genauigkeit bei maximaler Bewegungsfreiheit.

In dem Testbericht gehen wir diesem Versprechen auf den Grund. Ich habe den Verity Sense in den letzten Wochen beim Laufen, Radfahren, Krafttraining, HIIT Training und vielem mehr auf Herz und Nieren getestet und stelle dir meine Ergebnisse vor. Zunächst sprechen wir dabei über die Funktionen des Sensors und gehen anschließend auf die Genauigkeit ein. Viel Spaß! ?

Das bietet der Polar Verity Sense

Mit dem Polar OH1 Sensor gab es auch vorher bereits einen optischen Pulssensor. Schauen wir uns daher zunächst einmal an, was das aktuelle Modell mehr bietet. Die Akkulaufzeit ist jetzt erhöht, von 8 Stunden auf nun 20 Stunden. Zudem ist die Bluetooth Reichweite verdoppelt und liegt jetzt bei 150 Metern. Dafür kommt in der Halterung eine neue Rundstrahlantenne zum Einsatz.
Diese wurde vor allem für Teamsportarten entwickelt, bei denen die Sportler:innen den Puls-Sensor tragen können. Der Trainer erhält parallel am Spielfeldrand alle notwendigen Daten. Mit 150 Metern Reichweite ist das bei so gut wie allen Sportarten möglich.

Auch der Speicher ist größer. Dir stehen 16MB zur Verfügung, wodurch es möglich ist, bis zu 600 Stunden an Trainingsdaten zu speichern. Auf dem OH1 waren “nur“ 200 Stunden möglich. Die Wasserbeständigkeit ist erhöht und liegt bei 50 Metern. Zusätzlich können zwei Bluetooth- oder sogar noch mehr ANT+ Verbindungen gleichzeitig aufgebaut werden.

Bedienung des Herzfrequenz-Sensors

Bevor wir, wie versprochen, zu den konkreten Praxistests kommen, sprechen wir noch über die Bedienung des Verity Sense. Glücklicherweise ist diese kinderleicht. Am Rand des Sensors findest du einen silbernen Knopf, über den die gesamte Bedienung läuft.

Einmal dort draufgedrückt strahlen dir auch schon sechs grün aufleuchtende LEDs entgegen, über die die optische Pulsmessung statt findet. Außerdem siehst du drei verschiedene Icons, welche die verschiedenen Modi kennzeichnen. Mit einem weiteren Klick auf den silbernen Knopf kannst du zwischen diesen Modi hin- und herspringen.

Der Herzfrequenzmodus

Zum einen gibt es das Herzsymbol. Es kennzeichnet den ganz normalen Herzfrequenzmodus, wenn du den Verity Sense mit einer kompatiblen Sportuhr, Smartwatch oder App verbindest.

Der Aufzeichnungsmodus

Das Download-Icon kennzeichnet den Aufzeichnungsmodus. Diesen nutzt du, sobald du die aufgezeichneten Daten direkt auf dem internen Speicher des Verity Sense speichern willst.

Du kannst nämlich, was auch sehr schön ist, das Training ganz unabhängig von irgendeiner App oder einem Gerät starten, beenden und dann später synchronisieren. In diesem Download-Modus kannst du den Sensor auch mit einer Uhr oder einer App verbinden. Als Extra kommt hinzu, dass die Daten auch auf dem Sensor direkt gespeichert werden.

Der Schwimmmodus des Herzfrequenz-Sensors

Und es gibt einen extra Schwimmmodus. Dieser ist speziell für das Schwimmtraining gedacht. Interessant ist beim Schwimmen, dass der Verity Sense im Gegensatz zum OH1 nicht mehr nur deine Herzfrequenz misst, sondern zusätzlich deine Distanz und dein Tempo. Beim OH1 war bereits ein Beschleunigungssensor mit an Bord, doch beim Verity Sense kommen jetzt ein Gyroskop und ein Magnetometer dazu. Damit erkennt dieser auch das Wenden beim Bahnenschwimmen.

Den Aufzeichnungsmodus beim Training erkennen

Wenn du dich für einen der drei Modi entschieden hast und den Sensor schon am Arm trägst, dann siehst du die grünen LED-Lichter nicht mehr. Du siehst aber trotzdem, in welchem Modus du dich befindest. Gegenüber des silbernen Bedien-Knopfes findest du eine weitere LED. Diese leuchtet, je nachdem in welchem Modus du bist, in verschiedenen Farben.

Die drei Aufzeichnungsmodi in Farbe

Es leuchtet blau für den Standard-Pulsmodus, grün für den Aufzeichnungsmodus und weiß für den Schwimmmodus. Wenn du dich für einen Modus entschieden hast und zunächst nicht mehr wechselst, dann blinkt die entsprechende LED kurz und kurze Zeit später leuchten dann alle 6 LEDs auf. Das bedeutet, dass der Modus ab jetzt gesperrt ist.

Hast du dich für einen Modus entschieden, kann das Training gestartet werden. Im klassischen Modus kannst du deine Trainingseinheit auch über eine verbundene Sportuhr starten und beenden. Im Aufzeichnungsmodus startet die Aufzeichnung direkt, sobald du den Modus bestätigt hast. Die Aufzeichnung über den Herzfrequenz-Sensor ist beendet, wenn du den Sensor ausschaltest.
Deine Trainingseinheit wird gespeichert, um sie später mit Polar Flow synchronisieren.

Wie genau ist der Polar Verity Sense?

Der Herzfrequenz-Sensor beim Gehen

Wir fangen diesen Praxistest mit einer sehr, sehr leichten Aktivität an. Leicht im Sinne von einfach für mich auszuführen und einfach für den Sensor meinen Puls zu erfassen. Ich war eine halbe Stunde mit dem Verity Sense und dem H10 Brustgurt spazieren. Der Brustgurt gilt wie gesagt, als das Non-Plus-Ultra der Pulsmessung. Kann der Verity Sense mit dieser Genauigkeit mithalten? In der Grafik siehst du beide Pulskurven im Vergleich:

Polar H10 und Verity Sense im Vergleich/Gehen - Herzfrequenz-Sensor

Eigentlich gibt es hier nicht viel zu sagen, denn beide Kurven sind nah beieinander. Im Prinzip so gut wie identisch. Der Verity Sense (hier in blau) ist dabei höchstens mal um 2 Schläge vom H10 Brustgurt (hier in rot) abgewichen.
Oben links sehen wir auch noch den durchschnittlichen und maximalen Pulswert. Dieser ist sowohl beim Verity Sense als auch beim H10 bei exakt 86, während der maximale Puls um einen Schlag pro Minute abweicht. Das entspricht einer Abweichung von weniger als einem Prozent, was eigentlich zu vernachlässigen ist. Bei der Aufzeichnung während des Gehens gibt es also wirklich nichts zu meckern.

Polar Verity Sense beim Laufen

Dann würde ich sagen, steigern wir die Geschwindigkeit und schauen uns das Ganze für das Joggen an. Erneut habe ich bei meinen Jogging Einheiten den Polar Verity Sense und den H10 Brustgurt gleichzeitig getragen. In der Abbildung sind beide Ergebnisse im direkten Vergleich:

Polar Verity Sense beim Laufen- HR Kurve - Herzfrequenz-Sensor

Auch beim Laufen konnte ich den Verity Sense nicht wirklich vor Probleme stellen, denn die Kurven sind nahezu identisch.
Worauf man dabei besonders achten sollte, ist der steile Anstieg des Pulses zu Beginn des Workouts und das Abflachen nach dem Workout. Hier haben Sportuhren oft Probleme im gleichen Tempo hinterherzukommen, doch der Verity Sense hat das wirklich sehr gut gemacht.

Eine kleine Einschränkung gab es: Es hat circa 5-10 Sekunden gedauert, bis der Polar Verity Sense hinterherkam. Wenn man nochmal genauer hinschaut, sieht man, dass die rote Kurve – in diesem Fall der Verity Sense – so ein ganz kleines Stück nach rechts verschoben ist. Das sieht man beim Anstieg und beim Abflachen sowie bei kleineren Schwankungen zwischendurch. Das bedeutet, dass der Verity Sense meinen Puls genauso wie der H10 Brustgurt erkennt, aber eben ein paar Sekunden länger braucht, um Veränderungen zu registrieren.

Nahezu identisch

Letzten Endes kommt es jedoch auf den Verlauf der Kurven an, welcher nahezu identisch ist. Die durchschnittliche Herzfrequenz liegt bei beiden Sensoren bei exakt 163. Mein zwischendurch erreichter Maximalpuls von 179 wurde vom Verity Sense genauso wie vom H10 erkannt. Das siehst du in der oberen linken Ecke des Bildes. Daher können wir dem Verity Sense auch beim Joggen eine exzellente Genauigkeit attestieren.

Der Herzfrequenz-Sensor beim Radfahren

Polar Verity Sense beim Radfahren - Puls-Sensor

Als nächstes war ich auf dem Rag unterwegs. Jetzt wird das, was ich eben schon erwähnt habe noch klarer:

Die Kurve des Verity Sense ist in dieser Grafik jetzt blau dargestellt. Es ist deutlich, dass die Kurve eigentlich identisch mit der roten ist, wenn auch ein kleines Stück nach rechts verschoben. Es ist zu sehen, dass der minimale, durchschnittliche und maximale Pulswert nur um höchstens einen Schlag abweicht.

Der Verity Sense braucht manchmal ein paar Sekunden länger, um Veränderungen zu erfassen. Das ist für mich nicht so relevant, solange der Verlauf der Herzfrequenz gleich ist. Denn letzten Endes kommt es gerade in der Analyse auf die durchschnittliche oder maximale Herzfrequenz an oder darauf, wie lange man in welchen Herzfrequenzzonen trainiert hat.

Wie wir in den bisherigen Praxistests festgestellt haben, spielt es beim Laufen und Radfahren keine so große Rolle, ob man die Herzfrequenz von einem Brustgurt oder von dem Verity Sense aufzeichnen lässt.
Schauen wir uns das Ganze aber jetzt nochmal für das Krafttraining an.

Das Krafttraining

Polar Verity Sense beim Krafttraining - Herzfrequenz-Sensor

Hier gab es nach circa ¼ des Workouts und nach ¾ des Workouts Ungenauigkeiten. An dieser Stelle erkennt der Verity Sense (rote Kurve) meine starken, raschen Pulsanstiege nicht exakt. Bis auf diese beiden Wackler ist es allerdings ein nahezu perfektes Ergebnis. Beide Kurven sind die meiste Zeit des Workouts so gut wie gleich.

Sicherlich ist es unterm Strich etwas ungenauer als die Messung beim Laufen oder Radfahren, aber dafür ist dieses Ergebnis auch definitiv besser, als das was manche Sportuhren liefern.

Bei dem Vergleich der beiden Sensoren zeigt sich, dass die maximale und minimale Herzfrequenz beim Verity Sense (siehe links oben) nur um einen Schlag vom H10 Brustgurt abweicht und die durchschnittliche HR um fünf Schläge. Prozentual gesehen sprechen wir selbst bei diesen fünf Schlägen pro Minute nur von ca. 3,6%.

Wenn wir uns im Anschluss an unser Training anschauen, wie lange wir uns in welchen Pulszonen bewegt haben, dann werden wir wahrscheinlich nahezu die gleichen Ergebnisse erhalten.

Schwimmen mit dem Herzfrequenz-Sensor

Sprechen wir dann zu guter Letzt noch über das Schwimmen. Dabei erfolgt die Messung nicht am Arm. Der Verity Sense Sensor wird mithilfe des Clips an der Schwimmbrille befestigen und der Puls somit an der Schläfe gemessen. Das ist für mich deutlich angenehmer als das Tragen eines Brustgurts. Die Schwimmer unter euch werden wissen, wovon ich spreche! ? Hier die Ergebnisse:

Polar Verity Sense beim Schwimmen - Herzfrequenz-Sensor

Ähnlich wie beim Krafttraining und im Gegensatz zum Laufen und Radfahren kann man auf jeden Fall Unterschiede in den Pulskurven des Verity Sense und des H10 Brustgurts erkennen. An einigen Stellen wurden starke Herzfrequenzanstiege nicht genau erkannt und an einigen Stellen wurden sie, wie auch bei anderen Sportarten, erst verzögert erkannt.

Wenn wir allerdings mal in die linke obere Ecke des Bildes blicken, dann sehen wir, dass die durchschnittliche Herzfrequenz, laut Brustgurt, bei 108 Schlägen pro Minute lag. Der Verity Sense gab 105 Schläge an. Bei der maximalen Herzfrequenz waren es 131 und 130 und bei der minimalen 55 bzw. 56. Das sind, was diese wichtigen Kennzahlen betrifft, Abweichungen von 1-3 Schlägen pro Minute und damit nur wenige Prozentpunkte.

Temporär lag die Herzfrequenz laut dem Herzfrequenz-Sensor Verity Sense auch mal weiter daneben, doch insgesamt kann man hiermit zufrieden sein. Sicherlich ist das nicht perfekt, aber im Vergleich zu einigen Sportuhren beim Schwimmen sind das auf jeden Fall genaue Ergebnisse.

Letzten Endes kommt es bei der Auswertung von Sporteinheiten viel auf die durchschnittliche und maximale Herzfrequenz, sowie die Zeit in den verschiedenen Herzfrequenzzonen an. Diese sind beim Verity Sense definitiv stimmig.

Testvoraussetzung

Ich habe natürlich jede dieser Sportarten mehrere Male getestet, war also auch über 10x joggen, Radfahren und so weiter. Aber um den Rahmen dieses Blogartikels nicht zu sprengen, stelle ich jetzt meistens nur eine Einheit vor. Diese steht exemplarisch für alle anderen.

Schlusswort zum Polar Verity Sense

Was können wir unterm Strich zum Polar Verity Sense festhalten? Anhand der Ergebnisse der Praxistests ist zu sagen, dass mit dem Sensor nicht zu viel versprochen wird. Er bietet unterm Strich eine sehr gute Kombination aus Tragekomfort und Genauigkeit.

Der Verity Sense ist in einigen Situationen genauer als so manche Sportuhr, die ich bisher getestet habe. Er angenehm zu tragen und ich werde den Sensor von nun an auf jeden Fall vermehrt einsetzen.

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Bitte beachte, dass die Informationen in den Artikeln des Polar Blogs keine individuelle Beratung durch medizinische Fachkräfte ersetzen können. Bevor du ein neues Fitnessprogramm beginnst, hole ärztlichen Rat ein.

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